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Mittwoch, 21. August 2013

Lissabon - Eine Reisebericht aus der Stadt der sieben Hügel

Es ist schon wieder zehn Tage her, dass ich vom sonnigen Portugal im verregneten Wien angekommen bin (warum regnet es eigentlich immer, wenn ich von der Sonne nach Hause komme?) und es fühlt sich schon so weit weg an. Der letzte größere Urlaub im Jahr 2013, das wars jetzt. Aber wie so oft, wird mir genau in solchen Momenten klar, wie wertvoll Fotos sind. Gerade jetzt, wo ich mich durch sie durchwühle. Weil ich (kompliziert, wie ich bin) zurzeit immer mit drei Kameras verreise - Digitalkamera, La Sardina Lomo und iPhone - wühle ich mich wirklich wild herum. Aber ich liebe es, das Gefühl des Reisens, dass damit irgendwie wieder so lebendig und nah wird.

Obwohl wir schon einige Monate im Vorraus unseren Flug buchten, zahlten wir etwas mehr, als ich bis jetzt für Flüge bezahlt habe. Der Grund war, dass Direktflüge nach Lissabon schweineteuer waren und ein Aufenthalt und Umstieg in Madrid dadurch unausweichlich war. Aber weil wir keine sechs Stunden am Flughafen rumsitzen wollten, zahlten wir gerne ein bisschen mehr und stiegen dafür innerhalb einer Stunde um. 
Ich hab die Erfahrung gemacht, dass es nicht so leicht ist ein Hostel zu finden, dass vom Preis-Leistungs-Verhältnis gut passt, zentral und sauber ist. In Lissabon war das anders. Es gibt eine Auszeichnung für Hostels, der sich „Hoscar Award“ nennt und anscheinend ist Portugal und auch Lissabon seit Jahren ständig unter den Siegern. Dementsprechend schwer war es sich für eines der Unmengen tollen Hostels zu entscheiden, aber wir haben uns so gefreut, dass die Wahl die wir getroffen haben, für uns absolut perfekt war.

 Lisbon Story Guesthouse
Largo de São Domingos, 18
Metrostation: Rossio

Für das Lisbon Story Guesthouse haben wir uns entschieden, weil es sehr zentral, preistechnisch absolut in Ordnung war und wir die Idee jedes Zimmer nach einem anderen Thema zu gestalten unheimlich charmant fanden. Nach einer halben Stunde herumirren und dabei herausfinden, dass Portugiesen so gut wie kein Englisch sprechen, haben wir die Hausnummer 18 endlich gefunden und waren begeistert. Unser Zimmer trug den Namen Luz (um die anderen Zimmer sehen und auf die Homepage zu kommen klicke hier), was auf portugiesisch Lich heißt und wie der Name schon sagt, war es ein sehr helles Zimmer, mit Fenster über dem Bett und einer orangefarbenen Tagesdecke. Aber den wahren Grund vom Namen entdeckten wir erst in der ersten Nacht. Auf dem Fenster waren nämlich Sticker angebracht, die auf den unterschiedlichsten Sprachen das Wort Licht darstellten und wenn nachts die Straßenlaternen brannten, projezierten sie diese Wörter an die Wände des Zimmers, was wirklich wirklich magisch aussah. Was mir wirklich gut gefallen hat, war ein kleines Gästebuch, an dem der Zimmerschlüssel befestigt war. Es gibt also für jedes Zimmer ein eigenes Büchlein, in dem die Bewohner quasi die Geschichte ihres Aufenthalts in ihrer Landessprache erzählen.


Das tolle an diesem Hostel war, dass wir uns von Anfang an richtig heimelig und aufgenommen gefühlt haben. Die Mitarbeiter waren wie eine kleine Familie, total freundlich und haben uns mit Tipps und Wegbeschreibungen ausgeholfen. Das Frühstück, das im Zimmerpreis inkludiert war, war eher einfach - Brötchen, Schinken, Käse, frische Früchte - aber super super lecker. Jeden Morgen stapften wir barfuß von unserem Zimmer in die schuhfreie Lounge, die komplett mit rießigen Pölstern ausgelegt war und genossen zum Essen Jazzmusik aus dem alten Vintage-Radio. Absolut genial!
Aber das Beste an dem Lisbon Story Guesthouse war die Tiny Terrace im Dachgeschoß. Und wenn ich tiny sage, meine ich das auch so, mehr als fünf Leute hätten da keinen Platz gehabt. Wir haben sie geliebt und ständig okkupiert. Auf der kleinen gemütliche Terrasse, die man über einen Fenstereinstieg erreicht und die mit orangenen Polstern ausgelegt ist, wurden morgens die Tage geplant und abends mit einem Bier entspannt. Ich will zuhause auch sowas. Unbedingt!

Touristische Dinge haben wir eigentlich kaum gemacht, auch wenn wir natürlich mit der berühmten electrco 28 durch die engen Gassen gebrettert sind. Zum einen gibt es in Lissabon keine richtig wichtigen Sehenswürdigkeiten und die die es gab (Torre de Belem, Castelo de São Jorge, Elevador de Santa Justa) haben einiges an Eintritt gekostet und das war es uns dann nicht wert. Außerdem hat es uns einfach so gut gefallen einfach durch die engen Gassen bergauf und bergab zu schlenden und Dinge zu entdecken, die für uns etwas Besonderes waren. Deshalb gibt es nur persönliche Tipps von mir und keine Berichte über Touristenattraktionen.


The Food Temple
Beco do Jasmim 18

Eigentlich waren wir ja auf der Suche nach einem ganz anderen Lokal, in einem Viertel, dass bei Nacht etwas Gruseliges ausstrahlte. Endlich gefunden, hatte das Restaurant geschlossen und wie das bei mir und großem Hunger so ist, wurde ich unruhig und missmutig. Dann sah ich zwei Katzen, die an einer Weggabelung saßen und irgendwie führte unser Weg wegen der Miezen die Gasse hinunter. Und so entdeckten wir The Food Temple in einem Innenhof umzäunt von Häusern und Unmengen kleiner Gässchen. Hungrig setzten wir uns auf den letzten freien Tisch, in der Hoffnung, dass das Essen in diesem kleinen Schmuckstück sowohl schnell als auch gut ist. Daniela, die entzückende Kellnerin erklärte uns dann aber - in absolut perfektem Englisch (thank god) - dass dies ein veganes Restaurant ist und obwohl mein M. und ich Fleischesser sind, waren wir so hungrig und so neugierig, dass wir sitzen blieben und vegane Tapas aßen. Und, oh my, es war absolut genial. So gut habe ich selten gegessen und die Nachspeise (Peanutbutter-Square with Chocolate Chips) war das Tüpfelchen auf dem i. Wir waren danach noch ein zweites Mal dort essen, es war wieder sehr lecker, aber das erste Mal war wirklich unschlagbar - vielleicht weil Daniela beim zweiten Mal frei hatte ;)
The Food Temple ist absolut zu empfehlen, sowohl für Veganer und Vegetarier, als auch für Fleischfresser, weil es ein absolut neues Erlebnis, das Essen zum Niederknien und die Atmosphäre unschlagbar ist! - Oh, and did I say cheap?!

 
Le Petit Café 
Largo de São Martinho 6 

In das Le Petit Café sind wir auch zufällig hineingestolpert. Von Hunger getrieben und durch den spanischen Gitarrenspieler auf der Terrasse angelockt, beschlossen wir richtig gut zu essen und nicht aufs Geld zu achten. Dazu muss ich sagen, dass es mir sehr wichtig ist auf Reisen gut zu essen und zu leben, was nicht heißt, dass ich in Geld schwimme, ganz im Gegenteil, aber wann sollte man sich sonst etwas gönnen, wenn nicht im Urlaub. Und im Le Petit Café war es auch nicht übertrieben teuer, zu zweit zahlten wir für Oliven, Brot, zwei Hauptspeisen, Bier und Cocktails nicht einmal fünfzig Euro und ich kann nur sagen, das Essen war sein Geld wert. Unheimlich schön angerichtet (das Auge ist schließlich mit ;)) und wirklich wirklich gut. Abgesehen vom Essen war die Lage und die Atmosphäre absolut genial. Der Musiker, der in der perfekten Lautstärke spanische Songs von sich gab, die eléctrico 28, die vorbeirauschte, der Sonnenuntergang. Einfach genial!


Feira da Ladra
und Jardim Botto Machado

Flohmärkte sind ja generell etwas ganz Tolles für mich. Gerade deshalb liebe ich zum Beispiel London, Flohmärkte wohin man schaut, ein Paradies. Der Feira da Ladra in Lissabon hatte aber auch seinen ganz eigenen besonderen Charme. Der Name bedeutet übersetzt Markt der Diebin und heißt so, weil hier ganz früher Diebesgut verkauft wurde, das heißt Touristen konnten sich quasi ihre gestohlenen Sachen zurückkaufen. Heute ist das natürlich nicht mehr so, aber es gibt trotzdem einige Schätze zu erstehen, sowohl alten Ramsch, als auch selbstgemachte Dinge, Platten, Fotos, Schmuck. Der Markt findet immer dienstags und samstags statt und wir waren an beiden Tagen dort. Obwohl ich M.'s Feilschertalent zunichte gemacht habe, bin ich unheimlich stolz auf eine echte recycelte Ledertasche, aus verschiedenfarbigen Stoffen. Gerade als er den Händler wegen einer anderen Tasche, die ich wollte runtergehandelt hatte, entdeckte ich diese und rief nur "Die will ich, die will ich". Ein bisschen runtergegangen ist er dann doch mit dem Preis, aber das war mir in dem Moment gar nicht mehr wichtig. Große Liebe, sofort. Dass der Feira da Ladre mir so gut gefallen hat, lag vielleicht auch an dem kleinen, aber feinen angrenzenden Park Jardim Botto Machado, den wir nach beiden Markttagen besuchten. Ein Park, der romantischer nicht sein konnte. Ein kleines Café in der Mitte, dass alten Jazz spielte, Musiker, die gemeinsam sangen, Kinder, die lachend herumliefen und mittendrin wir, in der Wiese liegend, glücklich und zufrieden. 


 Louie Louie Recordstore
Rua Nova da Trindade 8

Oh, der Louie Louie Recordstore, mein Herz beginnt wehmütig zu schlagen, wenn ich an diesen tollen Ort denke. Weil mein M. ein absoluter Schallplatten-Liebhaber ist und ich vor gar nicht langer Zeit die Liebe zu CD'S wiedergefunden habe, freuten wir uns wie irre, als wir zufällig diesen Laden entdeckten. Mit den Worten "Schauen wir mal kurz rein" begann es und endete drei Stunden später mit Sackerl voller CD's und Platten und einem leichteren Geldbörsel. Auch hier waren wir in einer Woche zweimal, weil der Laden uns irgendwie magisch anzog mit seinen Schallplatten an der Decke, den roten Stoffsessel, in denen man sitzen konnte, während man die ausgewählte Musik durchhörte und den Schätzen die sich unter hunderten von Schallplatten und CD's versteckten. Ich habe dort wirklich einige Schmuckstücke entdeckt, unter anderem eine alte CD von Billie Holiday und eine neue von Regina Spektor und mein M. hat eine Platte gefunden, nach der er schon seit Ewigkeiten gesucht hat. Ein voller Erfolg, also.
Ich rate also jedem, der sein Herz für Musik öffnen kann, diesen Recordstore zu besuchen. Er hat seinen eigenen Charme und erfüllt lang erhoffte Wünsche.


Ponte Vasco de Gama
nächste Metrostation: Oriente

Die Vasco da Gama ist mit 17.2km die längste Brücke Europas und allein deshalb schon einen Besuch wert. Es ist wirklich irre, wie klein man sich plötzlich fühlt, nur weil man das Ende dieser mächtigen Brücke nicht sieht. Direkt dort, wo sie beginnt ist ein riesiger Park mit einem ziemlich großen Skate-Park, der für meinen M. der Hauptgrund war dort hinzufahren. Als leidenschaftlicher Fotograf träumte er schon Tage vorher von Bildern von Skatern, der Brücke und seiner geliebten Magic Hour und ich muss ehrlich zugeben, dass die Fotos, die er dann gemacht hat, alle Vorstellungen mit einem Kabumm in den Boden rammten. Traumbilder, die ich euch hier leider vorenthalten muss. Aber auch wenn man nicht skatet oder fotografiert ist der Platz dort ein Traum. Wir picknickten direkt am Atlantik in der Wiese unter dieser Wahnsinnsbrücke und während mein M. loszog, lag ich in der Sonne, lauschte dem Schreien der Möwen und dem Plätschern des Meers. Das war bestimmt einer der besten Tage, die wir in Lissabon verbracht haben.


Jardim do Parque Eduardo VII  
und
Jardim do Prìncipe Real

Lissabon ist ja generell schon eine musikreiche Stadt. Egal wo man hingeht, musikalische Klänge erwarten einen. Wir hatten dann auch noch das Glück genau zu der Zeit dort zu sein in der das OutJazz Festival veranstaltet wurde. Bei diesem Festival spielen von Mai bis September jeden Freitag und Sonntag an unterschiedlichen Orten verschiedene Jazzkünstler. An besagten Sonntag fanden wir uns im Jardim do Parque Eduardo VII ein und hatten einen unvergesslichen Nachmittag mit genialer Musik, Sonne und Bier. Der Park ansich ist riesengroß und bestimmt auch ohne Jazzfestival einen Besuch wert.
An unserem letzten Tag spazierten wir (wieder einmal) die steilsten Gassen hinauf und landeten im Jardim do Prìncipe Real, in dem ein über hundert Jahre alter Baum steht. Wieder einmal ein toller Park, in dem man zwischen Palmen und Kiefern in der Wiese liegen kann. Unser perfekter Abschluss!

Um alles auf einen Punkt zu bringen: Lissabon ist sehr sehr schön, es hat etwas verträumtes durch die engen Gassen zu spazieren, in den malerischen Parks zu liegen und die unterschiedlichen Plätze zu entdecken. Was mir nicht so gut gefallen hat, war dass ich mich oft nicht sehr sicher gefühlt habe. Wir wurden bestimmt zehnmal am Tag angesprochen, weil uns jemand Drogen verkaufen wollte und ab diesen Momenten hatte ich meine Tasche immer fest im Griff und so will ich nicht durch eine Stadt laufen, das sollte entspannt und sicher sein. Aber alles in allem war Lissabon die Reise absolut wert, es war ganz anders als alle Städte, die ich schon bereist habe, aber eigentlich ist es ja nirgendwo gleich. Also muss ich, wie bei jeder Stadt, sagen: Fahrt selbst hin, macht euch euer eigenes Bild und entdeckt eure eigenen Lieblingsplätze und Schmuckstücke!

Montag, 19. August 2013

Das perfekte Summer-End-Weekend

Nach über einer Woche Blogpause melde ich mich wieder zu Wort. Die Zeit zerrinnt mir in den Fingern. Gerade erst aus Lissabon zurück, überrennt mich der Arbeits- und Unialltag. In weniger als einem Monat schreibe ich meine Abschlussprüfung und die Abgabe der Projektarbeit steht auch vor der Tür. Gerade bei so wichtigen Dingen mit Deadlines bin ich ein Profi, die Gedanken daran wegzuschieben, bis der Stress mich überfällt. Themenfindung, Interviews, transkribieren, lernen. So sehen neben arbeiten und den ganzen Geburtstagen, die im August noch stattfinden, meine nächsten drei Wochen aus. Puh!


Um die letzten richtigen Sommertage zu genießen und ein bisschen zu entspannen, hat mich mein M. dieses Wochenende entführt. Abgesehen von Griechenland haben wir es diesen Sommer kaum geschafft schwimmen zu gehen. Die paar Male lassen sich auf zwei Händen abzählen und weil die Tage immer kürzer und die Nächte kühler werden, wurden (nach seiner Anweisung) die Sachen gepackt und dann ab ins Auto - nach Podersdorf. Den Trip hat er schon vor einiger Zeit komplett geplant und wollte mich damit überraschen. Und das hat er auch! Denn wenn mein M. etwas kann (und er kann natürlich noch viel viel mehr), dann Überraschungen für mich organisieren. Normalerweise bin ich nämlich Eine, die so etwas schnell durchschaut, aber er hat es echt drauf damit.


Die Tage verbrachten wir am Neusiedlersee in der Sonne, um vor dem Herbst die Sommerbräune noch einmal aufzufrischen - check ;), und die Abende mit gutem Essen, traumhaften Sonnenuntergängen und grandiosen Fotomotiven.


Obwohl es nur zwei Tage waren, ist es irgendwie richtig schmerzhaft, wieder in den Alltag zurückzukehren. Irgendwie war es, als würden wir den Sommer verabschieden und auch wenn ich den Herbst unheimlich gern mag, hab ich schon richtig Angst vor dem kalten Winter.


Na gut, dann werde ich mich jetzt weiter durch die geliebten Unisachen wühlen, auch wenn die Gedanken ganz woanders kreisen. Adieu Sommer, es war mir eine Ehre!

Freitag, 9. August 2013

Musikliebe am Freitag | Xavier Rudd

Oh Sommer, mein Sommer! Auch wenn ich eigentlich ein Fan von Frühling und Herbst bin, hat der Sommer doch eine ganz eigene Energie. Vor allem was Musik betrifft. Natürlich gibt es Musik, die immer passt oder einfach in bestimmten Momenten, die ganz unabhängig von der Jahreszeit sind. Aber es gibt eben auch diese Sommerlieder, die perfekt sind, wenn die Sonne scheint und die Temperaturen immer höher klettern. 

Für die Geschichte vom heutigen Freitagslied muss ich ein bisschen ausholen. Mein M. und ich schicken und schenken uns von Beginn an Musik. Wenn wir ein Lied hören, bei dem wir an den anderen denken müssen oder das gerade in die derzeitige Lebenssituation passt. Mein M. ist da auch richtig konsequent und liebevoll streng. Wenn ich die Momente zählen müsste, in denen er aufspringt und ein Lied mit den Worten "Das darfst du noch gar nicht hören" abwürgt, würde ich morgen noch dasitzen. Vor einigen Wochen habe ich zweimal ein Lied, dieses eine Lied, bei ihm gehört. Da habe ich mich verliebt. Es ist nämlich wirklich das perfekte Sommerlied. Und unverschämterweise ist mein Blick auf den Titel und den Künstler gefallen und, fragt mich nicht wie, befindet es sich seit dem in meiner persönlichen Playlist. Shame on me. Glücklicherweise hat mein M. mir verziehen und ich bekomme weiterhin tolle Musik geschenkt. 

Und wie das so ist mit Geben und Nehmen, schenke ich euch heute - meinem M. gewidmet, der mir seit jeher mein Leben mit Musik versüßt - "Follow the Sun" von Xavier Rudd, als perfekten Sommer-Wochenende-Start. 
Ich danke dir!

Dienstag, 6. August 2013

Ein Olà aus Lisboa

Jetzt sind wir schon seit vier Tagen in der Stadt der sieben Hügel. Endlich endlich bin ich gefühlsmäßig angekommen und will gar nicht mehr weg. Das Wetter erinnert an Barcelona und genau so liebe ich es. Heiß, sonnig und windig. Irgendwie haben wir es gleich geschafft in ein absolutes Urlaubsfeeling einzutauchen. Das liegt aber auch an unserem Hostel. Das ist nämlich der Wahnsinn, jedes Zimmer ist nach einem anderen Thema gestaltet und nachdem wir in jedes Zimmer im vorbeigehen reingeschaut haben, können wir mit Stolz verkünden, dass unseres das Beste von allen ist :)


Meine Lomo ist stets dabei und ich komme aus dem Klicken gar nicht mehr raus. Macht euch also auf einen Bericht mit massig Fotos gefasst, wenn ich wieder da bin.
Bis dahin, Tchau :)


Freitag, 2. August 2013

Musikliebe am Freitag | Dinah Washington

Ich war immer ein sehr organisierter Mensch, der die Wochen lange im Vorraus durchgeplant hat. Wenn dann überraschenderweise etwas außerhalb dieser Planung passiert ist, hat mich das sehr schnell aus der Bahn geworfen. Mittlerweile bin ich nicht mehr so. Im Oktober vor zwei Jahren hat sich mein Leben komplett verändert, worüber ich sehr sehr froh bin, denn seitdem kann ich die kleinen Dinge im Leben viel mehr schätzen. Jeder Tag ist anders und gerade die unerwarteten spontanen Überraschungen, die immer wieder passieren, liebe ich sehr.
An dieser Stelle muss ich sagen, dass ich ein sehr romantischer Mensch bin, der dieses Gefühl viel mit Musik in Verbindung bringt. Sie macht mich einfach glücklich. Es ist wie ein Soundtrack zu meinem Leben.

Vor einem Jahr waren mein M. und ich in Barcelona, unser erster gemeinsamer Urlaub und es war perfekt. Das Meer, die Stimmung, aber vor allem die Musik. Kurz vor der Reise habe ich Dinah Washington's "What A Difference A Day Makes" entdeckt und mich sofort verliebt. Alleine der Titel beschreibt perfekt, wie sich mein Leben verändert hat und das jeder Tag plötzlich einen Unterschied macht. Am letzten Tag in Barcelona spazierten wir durch die Altstadt, entdeckten einen kleinen Vintage-Shop und mussten natürlich hinein, um uns durchzustöbern. In dem Moment, in dem mir eine kleine rote Vespa in die Hände fiel (ich liebe Vespas und trauere meiner, die im Sommer davor Opfer eines Diebstahls wurde, immer noch nach) ertönten plötzlich die ersten Takte von "What A Difference A Day Makes". Ich stand einfach da, sah meinen M. an und konnte nur noch grinsen - mein Soundtrack, unser Soundtrack. Das Leben ist schön!

Und heute Morgen setzten wir uns in den Flieger nach Lissabon, am Weg zu unserer dritten Reise, einem neuen Abenteuer und mir ist mehr als je zuvor bewusst, dass jeder Tag etwas Besonderes ist, man einfach nicht weiß, was er bringt, aber dass es so so so wichtig ist, ihn zu genießen.
In diesem Sinne wünsche ich euch ein wunderschönes Wochenende. Genießt jeden einzelnen Tag, ich werde es bestimmt tun!


Donnerstag, 1. August 2013

life in pictures | july

Juhuu, Juhuu! Der Sommer hat tatsächlich seinen Weg nach Wien geschafft und es wurde heiß und heißer. Die Tage, die immer länger wurden, habe ich schwimmend an der Donau, träumend im Bett, Wein trinkend im Museumsquartier und planend im Garten verbracht. Meine Lomo wird überall hin mitgenommen und ich knipse wie eine Irre. Und obwohl so viel passiert ist, ist die Zeit mal wieder wie nichts verflogen. Ein Glück, dass die schönen Momente fotografisch festgehalten werden. Ich liebe den Gedanken in fünf Jahren zurückzuschauen und Erinnerungen hochkommen zu lassen.

Vorfreude auf den Herbst - The Boxer Rebellion und Ane Brun in Concert / Yeah,  Mary Poppins passt ab jetzt auf meine Träume auf - vom Wandtattoo aus ;)


Fast Food mit Stil - es geht doch nichts über Ikea Hot Dogs und selbst gemachte Tortillas


Die Sonne wurde genossen, an der Donau und im Bett mit neuem Laptoptisch


Obst-Kunst - Verliebte Kirschen und Niki de Saint Phalle-Erdbeere


Sommer-Dinner an der alten Donau mit Steak, Sparerips, Wahnsinnsaussicht und einem hungrigen Schwan

Auch wenn es gerade erst los geht mit der heißen Jahreszeit, bin ich schon melancholisch auf den Herbst eingestimmt und fürchte mich vorm kalten Winter. Aber weg mit diesen Gedanken. Wenn alles gut geht, haben wir noch zwei Monate Sommer und die müssen ausgiebigst genutzt werden. Morgen früh geht es nach Lissabon, in die Stadt der sieben Hügel und ich freue mich wie verrückt auf den Tapetenwechsel und die Tage mit meinem M.


Bis dahin, keep calm and take pictures :)

Freitag, 26. Juli 2013

Musikliebe am Freitag | Teresa Brewer

Ich tapse über den Fußboden, verschlafen, aber doch bereit den Morgen unter der Dusche zu begrüßen. Aber einfach so duschen, das geht nicht. Da muss Musik her. Wenn die Klänge meiner Lieblingsmelodien sich mit dem Geräusch von prasselndem Wasser vermischen, die Sonne in mein Badezimmer scheint, ist das der perfekte Start in den Tag. Bis dato gab es einige perfekte Duschlieder, aber erst letzte Woche habe ich durch eine liebe Freundin ein Neues entdeckt.
Was haben 50er Jahre-Lieder nur an sich, dass sie mich so packen, derart in der Gegend herumtrippeln lassen? Ist es dieses alte, leicht kratzende Geräusch, dass einen in Zeiten versetzt, die man so gern gekannt hätte oder dieses melancholische Gefühl, dass bei jeder Strophe mitschwingt. Ich weiß es nicht, aber es ist auch nicht wichtig. Mir reicht die Tatsache, dass mich Musik, wie "Till I Waltz Again With You" von Teresa Brewer schlichtweg glücklich macht.


Und hier ist er, Tadaaa, der Song der mir seit über einer Woche täglich ein Lächeln ins Gesicht zaubert! Schwingt das Tanzbein und genießt euer Wochenende!

Montag, 22. Juli 2013

in the kitchen | Erdbeerbowle

Fernweh ist etwas ganz merkwürdiges bei mir. Ganz schlimm wird es nämlich immer dann, wenn die Reise gerade vorbei ist. Kaum zuhause angekommen könnte ich schon wieder die nächste Reise planen. Ich weiß, dass das komisch klingt, aber es fühlt sich so an, als hätte mein Geist und meine Reiseliebe alles aufgesogen und will mehr. Wie wenn man vollgepumpt ist mit Adrenalin und kaum verlässt es einen wieder, fehlt irgendwie etwas.

Um mich ein bisschen in meinem Fernweh zu suhlen (Gott sei Dank ist Lissabon schon ganz nah) und unseren tollen Griechenlandabend Revue passieren zu lassen, gab es dieses Wochenende einen Revival-Abend mit gutem Essen, Urlaubsgeschichten und Unmengen an Fotos. Wie das so bei uns ist, hat jeder etwas beigesteuert um den Abend zu gestalten. Unsere Aufgabe waren die Getränke und weil wir nicht einfach nur Bier und Wein trinken wollten, haben wir das Ende der Erdbeerzeit genutzt und ein bisschen rumgepantscht. Das Resultat war diese unheimlich leckere Erdbeerbowle. Das Rezept ist unheimlich simpel und schmeckt so so gut.

Für ungefähr 12 Gläser funktioniert das so:


1kg süße, reife Erdbeeren von Grünzeug befreien und je nach Größe vierteln oder halbieren. Mit 50g Zucker (wir haben Rohrzucker verwendet, es geht aber sicher auch mit Staubzucker) bestäuben, zwei Zweige Minze zerpflücken, hinzugeben und das Ganze in 250ml Wodka tränken. Das Wodka-Erdbeer-Minze-Zucker-Gemisch für 5 Stunden in den Kühlschrank stellen, damit sich die Erdbeeren ordentlich ansaugen können. Kurz vor dem Servieren mit zwei Flaschen Sekt und einer Flasche lieblichem Weißwein aufgießen.


Eiswürfel dazu und der Sommer im Glas ist fertig!

Freitag, 19. Juli 2013

Musikliebe am Freitag | Coco O. of Quadron

Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum.
Friedrich Nietzsche

Oh, wie Recht der Herr Nietzsche schon damals hatte. Musik, Musik, Musik. Was wäre mein Leben ohne sie. Wenn die Sonne morgens in die Dusche scheint, im Sommer im Garten, im Winter vorm Kamin oder wenn ich in den Wiener Öffis herumgondele und mir die Musik in meinen Ohren als Soundtrack zu meinem Leben vorstelle. Musik ist immer da. Auch wenn sie gerade nicht läuft, weil da gibt es ja diese Würmer in meinem Ohr, die mir auch bei absoluter Stille etwas vorträllern. 
In diesem Sinne, und weil Musik entdecken und lieben etwas ganz besonderes ist, schicke ich euch jetzt mit einem Wurm im Ohr ins Wochenende.  


Über den Film "The Great Gatsby" kann man ja sagen was man will, aber wehe jemand verliert ein böses Wort über den Soundtrack. Da waren nämlich einige Schmuckstücke dabei. Vor allem dieser supertolle Song "Where The Wind Blows" von der entzückenden Coco O., die zum dänischen Duo Quadron gehört.
Na dann, Musik an und ab ins Wochenende! 

Freitag, 5. Juli 2013

in the kitchen | Double Chocolate Brownies mit Erdbeer-Frischkäse-Topping

Sommerzeit ist für mich gleich Erdbeerzeit. Ich liebe die roten Dinger und würde mich am liebsten in ihnen rumwälzen. Das hab ich diesmal aber nicht gemacht. Stattdessen hab ich sie mit Frischkäse zusammengepantscht und auf Brownies gepackt. Oder gebackt, je nachdem :)

Obwohl ich ja mehr eine Süße als eine Salzige bin, ist es für mich einfacher etwas Pikantes zu kreieren, als zu backen, weil ich leider nur mit einem Mini-Backofen gesegnet bin und da nur wenige Backformen hineinpassen. Aber bei diesem Rezept hat es absolut funktioniert und ... mhm, waren die gut. Fast hätte ich mich reingelegt!



Und so gehts:
Für das Topping werden 400g Doppelrahmfrischkäse, 1 TL flüssiges Vanillearoma, 50g Butter und 1 Ei zu einem glatten Guss verrührt und mit 300g klein geschnittenen Erdbeeren vermischt.

Danach ist der Teig dran: 100g weiße Schokolade und 100g Zartbitterschokolade in kleine Stücke brechen, mit 300g Butter in einem Topf schmelzen und in eine Schüssel leeren. 60g Kakao, 350g Zucker und 4 verquirlte Eier unterrühren. 300g Mehl und 1 TL Backpulver vermischen und unter die Schokomasse heben.

Der Teig wird in eine rechteckige eingefettete Auflaufform gefüllt und mit dem Erdbeer-Frischkäse-Topping bestrichen. Das Ganze kommt bei (vorgeheizten) 180 Grad für etwa 40 Minuten in den Ofen. (Unbedingt auskühlen lassen, bevor ihr die Browniestücke schneidet und nicht so ungeduldig sein wie ich, sonst verrinnt das Topping.)


Mit ein paar Erdbeeren dekorieren und et voilà, der absolute Schoko-Erdbeer-Kalorien-Traum ist fertig!


Montag, 17. Juni 2013

finally summerlove

Wuhuu, er hat es geschafft! Nach Schneestürmen und Regengüssen im Frühling hat es der Sommer endlich endlich nach Wien geschafft. Jetzt ist die Freude gerade riesengroß, auch wenn ich weiß, dass er auch seine mühsamen Seiten haben kann - wenn es sogar in Sommerkleid zu heiß ist, ich nachts nicht richtig schlafen kann (das geht bei mir nämlich nur mit Decke richtig gut und das ist bei nächtlichen Temperaturen um die 30 Grad einfach nicht möglich) und meine Haare mich nerven, weil sie sogar zusammengebunden zu viel Wärme auf meinem Kopf ausstrahlen.
Vielleicht schaffe ich es ja, nach diesem anstrengenden Start, den Sommer dieses Jahr noch mehr zu schätzen und mir klar zu machen, dass ich ihn sowieso die ganze Zeit haben will, vor allem wenn der Winter kommt!
Aber wie gesagt, die Freude über den Sommer ist gerade sowas von da und ich habe ihn dieses Wochenende mit allen Mitteln willkommen geheißen. Die erste Sommernacht wurde mit L. im Garten verbracht. Mit Wein und Gesprächen, die bis vier Uhr morgens andauerten und nachdem am nächsten Tag so richtig ausgeschlafen wurde, haben mein M. und ich beschlossen, dass es bei 30 Grad keinen anderen Plan geben darf, als die Schwimmsaison zu eröffnen.
Korrigiere: die Schwimmsaison in Wien wurde eröffnet. Wir hatten ja durch unseren Griechenland-Trip einen kleinen Vorsprung gegenüber allen, die diese Regentage in Österreich voll miterleben "durften".


Ich hab schon wieder vollkommen vergessen, wie sehr ich es liebe in der Wiese zu liegen, sich immer wieder im Wasser abzukühlen und Erdbeeren zu naschen. Aber das Schönste für mich ist, wenn die Sonne dann langsam verschwinde, man von den letzten Strahlen gewärmt wird und das Gefühl hat, dass sie einem damit quasi sagt: "So, du hast mich heut perfekt genutzt, du darfst jetzt nach Hause fahren. Bis morgen!"

Welcome summer, hi sun, we will see us tomorrow :)

Montag, 10. Juni 2013

one week in paradise

Sonne, Strand, Meer, puh - es zerreißt mir beinahe das Herz diese Fotos zu sehen. Jetzt ist es mittlerweile schon über eine Woche her, dass ich vom sonnigen Lentas im verregneten Wien gelandet bin und endlich endlich endlich zeigt auch meine Heimatstadt, dass sie das mit der Sonne drauf hat. Und trotzdem tu ich mir ein bisschen schwer. Es ist doch was ganz anderes in der Früh aufzuwachen und das Meer rauschen zu hören, das wortwörtlich direkt vor der Tür seine Wellen bildet.


Ich bin ja eigentlich nicht so der eine-Woche-Strand-Typ, das klingt nämlich immer so nach all inclusive 4 Sterne Hotel mit festgesetzten Essenszeiten und Animateuren und wenn ich etwas gar nicht mag, dann ist das, wenn mir jemand sagt, wann ich essen darf. Aber dieser Strandurlaub war so anders, als alles was ich vorher erlebt habe.
Lentas ist ein kleiner Ort auf Kreta in dem höchstens 200 Leute leben (wo die alle waren, weiß ich nicht, ich hab in einer Woche immer die selben 50 Menschen gesehen ;)) und ist umringt von anderen Orten, die alle höchstens 10 Autofahrminuten entfernt sind. Langeweile war absolut kein Thema, jeden Tag ein anderer Strand, eine andere Taverne mit absolut köstlichem Essen, jeden Tag ein anderes Abenteuer.



Anfang der Woche war das Meer noch sehr ruhig, nur kleine Wellen, aber umso länger unser Urlaub dauerte, umso höher wurden die Wellen. Und genau das liebe ich so, dieses Mächtige, dass das Meer ausstrahlt, dieses Unberechenbare. Abgesehen davon fühle ich mich jedes Mal wie ein Kind, wenn ich in und mit den Wellen kämpfe. 



Mit Faulheit hatte unser Trip nach Griechenland auch gar nichts zu tun. Wer sich jetzt vorstellt, dass ich den ganzen Tag mit ausgestreckten Gliedmaßen in der Sonne gelegen bin, liegt nur halb richtig. Es war nämlich nicht immer einfach zu den Stränden zu kommen. Man musste durch Schluchten wandern, Steine rauf klettern und Abhänge besteigen, aber das war es so wert. Strände ohne Menschen, türkisblaues Wasser, Felsen, die Schatten spendeten.
Weil uns das alles aber noch nicht genug Bewegung und Abenteuer war, haben mein M. und ich beschlossen an unserem letzten Tag das Wahrzeichen von Lentas zu erklimmen: einen ziemlich hohen Berg in Form eines liegenden Löwens. Und weil wir zwei die Romantik für uns gepachtet haben und mein M. ein leidenschaftlicher Fotograf mit Liebe zur Magic Hour ist, musste das natürlich kurz vor Sonnenaufgang passieren. Selbst ich als Sportmuffel muss sagen, es hat sich absolut ausgezahlt. Die Aussicht war wirklich wirklich ein Wahnsinn.


Aber das größte Abenteuer war der kleine Kerl dort unten. Meine Mum und meine kleine Schwester haben ihn beim Supermarkt gefunden, allein und schreiend vor Hunger. Beim Versuch ihn aufzupäppeln ist dann irgendwie die ganz große Liebe entstanden und nachdem seine Mama nirgends zu finden war und eine andere frisch geworfene Katzenmama ihn abgelehnt hat, war die Sache klar. Ab zum Tierarzt, impfen, chippen und jetzt sitzt er bei uns daheim und nervt unseren dicken Kater, der sein Revier ab jetzt mit ihm teilen soll! Welcome to the family, Ligo (das heißt so viel wie: ein bisschen auf griechisch) :)



Durch das Schreiben und das Betrachten der Fotos, wächst mein Fernweh grad wieder ins Unendliche, obwohl es doch gerade erst etwas gelindert wurde. Aber dieser Trip war einfach nicht so, dass man sich nach einer Woche langweilt, die Steinchen im Sand zählt und wieder nach Hause will. Ganz im Gegenteil: Ich will mehr und Meer.
Aber zum Glück steht die nächste Reise schon fast an und in den nächsten eineinhalb Monaten wird Lissabon geplant!